Thomas Graner: Mit KI gegen Artensterben

Am 16. Mai ist Thomas Graner, Vizepräsident des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn, in der TUE-Ringvorlesung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zu Gast.

Titel seines Vortrags ist „Mit KI gegen Artensterben und illegalen Handel”. In seinem Vortrag wird Thomas Graner auf die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im Naturschutz eingehen: Dazu zählen bereits etablierte Verfahren wie beispielsweise beim Monitoring von bedrohten Arten oder Flora Incognita, einem bürgerwissenschaftlichen Projekt für die Pflanzenbestimmung, sowie künftige Einsatzgebiete. Zu den Visionen, die bald Wirklichkeit werden können, zählt die Bekämpfung des illegalen Artenhandels im Darknet mit KI.

Der aktuelle Verlust von Biodiversität ist dramatisch. Laut World Wildlife Fund (WWF) Deutschland stehen mehr als eine Million Arten vor der Auslöschung. Bereits 80 Prozent der natürlichen Lebensräume in Europa sind geschädigt. In einem Ende 2022 veröffentlichten WWF-Bericht ging hervor, dass die Menschheit seit 1970 etwa 69 Prozent aller beobachteten Populationen von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien vernichtet hat. Dies steht unter anderem mit dem illegalen Artenhandel in Zusammenhang, eines der vier größten Verbrechen weltweit.

Thomas Graner ist nicht nur Vizepräsident des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn, sondern ebenfalls Zentral- und Fachbereichsleiter am Bundesamt für Naturschutz, wo er sich unter anderem mit Grundsatzangelegenheiten des Naturschutzes und der strategischen Digitalisierung in Natur und Gesellschaft befasst.

Im Sommersemester 2024 steht Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt der Ringvorlesung Technik- und Umweltethik an der H-BRS. KI gehört mittlerweile zu unserem Leben, verändert unsere Arbeit und entwickelt sich rasant. Neun Expertinnen und Experten werden Vorträge zu KI in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Berufen halten und anschließend mit Studierenden und dem Publikum über Chancen, Risiken und ethische Fragen diskutieren.